Hozan Cane und Adil Demirci – Ihr Schicksal war Thema des ersten Rathausgesprächs 2019

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Unter dem Motto „Freiheit für die Kölnerin Hozan Cane und den Kölner Adil Demirci!“ fand am 15. Januar das erste Rathausgespräch des Jahres 2019 statt. Eingeladen hatte dazu das Referat für Internationale Angelegenheiten zusammen mit den Ratsfraktionen CDUSPD, Bündnis 90/Die Grünen, DIE LINKE und FDP sowie den Ratsgruppen BUNT und GUT. 

Hozan Cane, die Kölner Sängerin mit kurdischen Wurzeln wurde am 14. November 2018 von einem türkischen Gericht zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Seitdem sitzt sie in Kölns Partnerstadt Istanbul im Frauengefängnis. Noch nicht verurteilt, aber seit April 2018 in Untersuchungshaft, wartet der Kölner Sozialwissenschaftler, Journalist und deutsche Staatsbürger Adil Demirci auf die Fortsetzung seines Prozesses. Das Verfahren geht im Februar weiter. Beide Situationen wurden von Adil Demircis Anwalt Mustafa Peköz beleuchtet. Klare Beweise zu den Gründen der Verhaftungen liegen nach allen gegenwärtigen Informationen nicht vor. Die Landtagsabgeordnete Berivan Aymaz ergänzte, dass sich die Stimmung innerhalb der türkisch/kurdischen Community auch hier in Deutschland verändert hätte. Sie sei geprägt von allgemeiner Angst und Einschüchterung.  

Ob bei Begrüßung - Freiheit für Cane und Demirci
Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei ihrer Begrüßung

Unter großer Anteilnahme des Publikums schilderten Dilan Örs, Tochter der Musikerin, und Adil Demircis Bruder Tamer die Schicksale ihrer Angehörigen und dankten für die bisher erfahrene Unterstützung. Schon im September 2018 hatte der Rat der Stadt Köln die Resolution „Menschenrechte sind unteilbar“ einstimmig angenommen. Eine Haltung, die Oberbürgermeisterin Henriette Reker ihrer Begrüßung zu Beginn der Veranstaltung mit Nachdruck stärkte:

Wir setzen damit [mit der Veranstaltung] ein weiteres Zeichen und sagen Hozan Cane und Adil Demirci durch die Gefängnismauern hindurch: Ihr seid nicht allein! Wir, Ihre Kölner Mitbürgerinnen und Mitbürger, stehen an Ihrer Seite!

In Richtung der türkischen Regierung fordern wir: Lassen Sie unsere Kölner Mitbürgerin Hozan Cane und unseren Kölner Mitbürger Adil Demirci endlich frei.

https://www.youtube.com/watch?v=NDqy0j5stFs&feature=emb_title

In der anschließenden Gesprächsrunde sicherten die politischen Vertreterinnen und Vertreter aus dem Kölner Rat ihren Kölner Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu, ihnen auch weiterhin beizustehen. Sie wollen sich auch auf Bundesebene für Cane und Demirci einsetzen und Aktionen wie beispielsweise Mahnwachen unterstützen. Um ein deutlich sichtbares Zeichen der Solidarität auch in der Türkei zu setzen, werden Anke Brunn, Günther Wallraff und Jörg Detjen zu den Prozesstagen jeweils dorthin reisen. Einig waren sich alle Diskutanten und Gäste darin, dass die Maßnahmen zur Freilassung von Cane und Demirci auf politischer Ebene forciert werden müssen.

Moderiert wurde der Abend von Martin Erkelenz, MdRCDU Fraktion, und Güldane Tokyürek, MdR, Fraktion DIE LINKE.

An der Diskussionsrunde nahmen neben Mustafa Peköz, Berivan Aymaz und den Familienangehörigen teil:

  • Christian Joisten,
    MdRSPD-Fraktion
  • Dr. Helge Schlieben,
    MdRCDU-Fraktion
  • Kirsten Jahn,
    MdR, Bündnis 90/Die Grünen
  • Jörg Detjen,
    MdR, DIE LINKE
  • Katja Hoyer,
    MdRFDP-Fraktion
  • Anke Brunn,
    Staatsministerin a.D., Präsidium Internationale Bund

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