Anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte am 10. Dezember organisieren wir in Köln sowie im Ruhrgebiet – in Dortmund, Bochum und Essen – eine mehrtägige Veranstaltungsreihe, die die weltweite Lage der Menschenrechte in den Mittelpunkt stellt.Der Internationale Tag der Menschenrechte erinnert an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 von der UN-Generalversammlung verabschiedet wurde. Doch auch 75 Jahre später werden grundlegende Rechte vielerorts mit Füßen getreten. In der Türkei sind Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und Versammlungsrechte massiv eingeschränkt – kritische Journalist:innen, Oppositionelle, Kurd:innen, Frauen- und LGBTQ+-Aktivist:innen werden verfolgt, inhaftiert oder kriminalisiert. Im Iran wird das Regime immer autoritärer – mit massiver Gewalt gegen Proteste, systematischer Unterdrückung von Frauen, ethnischen Minderheiten und politischen Dissident:innen. Und auch weltweit zeigt sich: Menschenrechte sind keine Selbstverständlichkeit.
Unsere Veranstaltungsreihe möchte diese Entwicklungen sichtbar machen, Stimmen Betroffener hörbar machen und zur solidarischen Diskussion einladen. Gemeinsam mit Künstler:innen, Autor:innen, Aktivist:innen und Expert:innen wollen wir nicht nur auf Missstände hinweisen, sondern auch Räume für Hoffnung, Widerstand und künstlerischen Ausdruck schaffen.
Filmvorführung Dargecit (Hold Still) – Mit anschließender Diskussion mit der Regisseurin Berke Bas, Hazni Dogan (Angehöriger) sowie Olcay Özer (Hafiza Merkezi – TRUTH JUSTICE MEMORY CENTER) teilnehmen. Es wird eine Übersetzung geben.
Mehrere Familien, deren Söhne und Brüder 1995 – vor über 27 Jahren – in Dargeçit, Mardin, nach staatlicher Inhaftierung verschwunden sind, kämpfen zusammen mit ihren Anwälten und der Menschenrechtsvereinigung im heutigen türkischen Justizsystem für Wahrheit und Gerechtigkeit. Für jede Anhörung in dem Prozess, der 2015 endlich begann, müssen sie stundenlange Wege auf sich nehmen. Das Filmteam begleitet die Angehörigen bei ihrem beharrlichen Bemühen, die staatlichen Widerstände gegen die Wahrheit zu durchbrechen.
5-Dezember um 19:00 im Filmhaus Köln
7-Dezember um 15:00 im Kino Sweetsixteen in Dortmund
8-Dezember um 18:00 im VHS-Kommunales Kino in Leverkusen
9-Dezember um 20:00 im Endstation.kino in Bochum
Lesung & Poetry Performance mit Daniela Sepehri am 8. Dezember um 19 Uhr im Katakomben-Theater in Essen
In ihrer poetischen Lesung gibt Daniela Sepehri Einblicke in ihr Buch „Im Namen des Stiftes“. In einer Mischung aus Lyrik, Prosa und Spoken Word thematisiert sie Identität, Widerstand und die Erfahrungen von Frauen im Iran. Die Texte bewegen sich zwischen Poesie und politischem Statement – eindrucksvoll, nahbar und kraftvoll. Die Veranstaltung wird Said Boluri moderieren und mit einem Grußwort von Gönül Eglence (MdL-Bündnis90/Die Grünen)
Podiumsdiskussion: „Menschenrechte unter Druck – Türkei, Iran und darüber hinaus“ am 10. Dezember um 18 Uhr in der Auslandgesellschaft e.V.
Expert:innen, Aktivist:innen und Vertreter:innen der Diaspora diskutieren über die gegenwärtige Menschenrechtslage, über Repression, Fluchtgründe und internationale Solidarität. Eingeladen sind Leyla Imret (Vertreterin der DEM-Deutschland), Mariam Claren (hawar help) sowie Dr. Kamal Sido (Gesellschaft für bedrohte Völker). Die Moderation übernimmt Cem Taşar (Stimmen der Solidarität).
Lesung & Gespräch mit Yavuz Ekinci am 11. Dezember um 19 Uhr im Literaturhaus Dortmund und am 12. Dezember um 18 Uhr im Buchsalon Ehrenfeld/Köln
Der kurdisch-türkische Autor stellt seinen neuen Roman „Die, deren Träume zerbrochen sind“ vor (erscheint September 2025). Die Geschichte eines Exilanten, der auf der Suche nach seinem verschwundenen Bruder mit der Realität des kurdischen Widerstands konfrontiert wird, ist hochaktuell und poetisch zugleich. Ekinci wurde in der Türkei wegen „Terrorpropaganda“ angeklagt – sein Schreiben ist ein Akt des Widerstands. Das Gespräch führt Çiler Fırtına.





