Unser erstes Festival der Solidarität fand vom 24-25. September 2020 in Köln statt.
In diesem Jahr steht die Türkei im Mittelpunkt. Neben den genannten Aspekten sollen die einzelnen Veranstaltungen dazu beitragen, einen breiten öffentlichen Diskurs anzuregen, der auf die Situation der politischen Gefangenen in der Türkei aufmerksam macht, und ihnen eine Stimme gibt. Ferner wird thematisiert, wie der türkische Staat Menschen in Deutschland, die sich kritisch zur Regierungspolitik der Türkei äußern, verfolgt und dadurch gezielt ihr tägliches Leben beeinträchtigt. Anhand der Ereignisse und den Repressionen, welche die Zivilgesellschaft in der Türkei ausgesetzt ist, kann die deutsche Zivilgesellschaft Schlüsse für die Verteidigung der eigenen Demokratie ziehen.
Durch die konsequente Öffentlichkeitsarbeit während der Haftzeit des Kölner Sozialwissenschaftlers Adil Demirci haben wir als Solidaritätskreis von Familie, Freunden und UnterstützerInnen bundesweit große mediale Beachtung gefunden und damit seine Rückkehr nach Deutschland maßgeblich unterstützt. Aus diesem Engagement ist nun gemeinsam mit Adil Demirci der Verein Stimmen der Solidarität entstanden, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Solidarität gegen politische Willkür zu organisieren und sich für die Wahrung von Menschenrechten einzusetzen. Aktuell sind 54 deutsche StaatsbürgerInnen sowie JournalistInnen, KünstlerInnen, AkademikerInnen und auch oppositionelle PolitikerInnen zu Unrecht in türkischen Gefängnissen inhaftiert. Darunter befinden sich mehrere Kölner BürgerInnen u.a. Hozan Cane und Bekir Topgider. In den letzten Monaten hat sich die Situation sowohl für deutsche StaatsbürgerInnen, als auch für alle anderen KritikerInnen der türkischen Regierung deutlich verschlechtert. Alle diese Menschen benötigen unsere Solidarität. Die Stimmen der Solidarität sollen daher in einer Woche der Solidarität gebündelt werden.
Das Programm:
Donnerstag, 24.09.2020: Theaterstück „Unvollkommen“ von Mirza Metin.
- Das Theaterstück beschäftigt sich mit den Folgen der politischen Repression und den psychischen Problemen, die eine Entwurzelung und das Leben in einer fremden Gesellschaft mit sich bringt. Die Aufführung erfolgt im Kulturbunker Köln-Mülheim.
- Freitag, 25.09.2020: Lesung mit Mesale Tolu. Die Journalistin Mesale Tolu wird im Literaturhaus aus ihrem Buch „Mein Kind bleibt bei mir“ lesen. Im begleitenden Gespräch mit Ulrich Noller (WDR5) wird sie über ihren Aufenthalt im Gefängnis berichten.