Zum 100. Mal bekundeten am 5. Oktober in Köln ihre Solidarität mit den politischen Gefangenen des türkischen Diktators Recep Tayyip Erdoğan. Während seiner Regentschaft hat er „…die Justiz in der Türkei unterjocht und die Medien gleichgeschaltet“, so der Spiegel 2019. Die Folge davon waren gut 10.000 politische Gefangene, die in kaum vorstellbaren Gefängnissen bei teilweiser Folter ihrer Freiheit beraubt wurden – gegen alle Menschenrechte, zu denen sich Erdoğan eigentlich verpflichtet hatte.
In Haft waren auch der Kölner Journalist und Sozialwissenschaftler Adil Demirci, die Sängerin Hozan Cane, oder Gönul Dilan Örs und andere. Ihnen ist an diesem Mittwoch Gelegenheit gegeben worden, ihre Meinungen frei zu äußern, was in der Türkei unmöglich gewesen wäre. Doch auch hier leben sie in Angst. Bis nach Deutschland reicht nämlich Erdoğans langer Geheimdienstarm. Gut 6.000 Agenten des türkischen Nachrichtendienstes MIT verfolgen deutsch-türkische Menschen in unserem Land schätzen die deutschen Inlandsgeheimdienste, die eigentlich hier gegen die Machenschaften des NATO-Landes Türkei tätig werden müssten. Doch selbst der BND hatte keine Hemmungen, mit dem MIT zu kooperieren, so der Geheimdienstexperte Erich Schmidt-Eenboom im Deutschlandfunk bereits 2016.
Daher darf dieses Thema medial nicht zu den Akten gelegt werden. Und „Wir machen weiter!“ sagen die Aktivistinnen und Aktivisten von „Stimmen der Solidarität“. Denn nur diese hilft, wenn den Verfolgten selbst in Deutschland die Hilfe weitgehend versagt wird.
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